Unsere Bauern:

Zu Besuch in Bastendorf

Bob Kaes


Die Eierproduktion auf dem „Meyrishaff“ in Bastendorf ist Handarbeit. Die von den Hennen zum größten Teil ins Nest gelegten Eier werden jeden Morgen von Hand eingesammelt. Zwei bis drei Mal am Tag sieht ein Mitarbeiter in dem mobilen sowie in dem großen Hühnerstall nach dem Rechten, prüft ob die Tiere genug Futter und Wasser haben, und sammelt dabei die restlichen, quer durch den Stall gelegten Eier ein. Bis sie verpackt in dem hofeigenen Laden stehen erfolgen sechs Arbeitsschritte, die von Hand durchgeführt werden. Verkauft werden die Eier der Freilandhühner größtenteils ohne Zwischenhändler, direkt an den Kunden. Die Hähnchen werden im Rahmen des Projekts „Lët‘z Poulet“ vertrieben, an dem vier landwirtschaftliche Betriebe beteiligt sind, die gemäß den selben Standards produzieren, um ein kontinuierliches Angebot zu garantieren.

Die auf dem Hof geborenen Kälber der Angus-Kühe werden hier aufgezogen. Alle zwei Wochen bringt Bob Kaes Rinder ins nahegelegene Schlachthaus. Das geschlachtete Vieh wird in der hofeigenen Metzgerei verarbeitet. „Die edlen Stücke finden natürlich schnell Abnehmer. Mir ist allerdings wichtig, dass das gesamte Tier verarbeitet und verkauft wird. Erst dann wird ein weiteres geschlachtet“, so Bob Kaes. Um nach dieser Philosophie arbeiten zu können, war das Einrichten einer Metzgerei mitsamt Wurstküche auf dem „Meyrishaff“ unumgänglich. Ein Teil des Fleisches wird hier eingekocht, das Rindfleisch als Ragout zum Beispiel, das Fleisch der Hennen als „Bouchée à la reine“. „Für Suppenhühner besteht in Europa keine Nachfrage. Wir verarbeiten sie selber, denn es macht keinen Sinn, sie in afrikanische Länder zu exportieren und dort den Markt kaputt zu machen“, sagt Bob Kaes. 

„Mir ist es wichtig, dass Lebensmittel weder im Einkauf noch im Verkauf über lange Strecken transportiert werden.“

Im Hofladen werden ebenfalls die auf dem Betrieb in zwei Folientunnel angebauten Erdbeeren verkauft, auch für dieses Produkt ist die Nachfrage groß. Zum Sortiment gehören des Weiteren Produkte aus der Region.

Schon im Alter von zehn Jahren hielt Bob Kaes Hühner und verkaufte die Eier an die Nachbarn. „Es hat mir immer großen Spaß gemacht, in der Landwirtschaft zu arbeiten“, sagt er. „Ich bin begeistert von der Lebensmittelherstellung und es freut mich, wenn ich dem Kunden neue Produkte anbieten kann“. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht.

Warum lieber regional einkaufen?

„Ich halte nichts davon, Lebensmittel über weite Wege zum Kunden zu bringen. Wer lange Transportwege vermeiden will, muss saisonale Produkte kaufen. Viele Menschen sorgen sich um den Klimawandel. Um konsequent zu sein müssten sie auch saisonale und regional hergestellte Lebensmittel kaufen“, so Bob Kaes. Es geht auch um die Unterstützung der heimischen Betriebe. „Das Handwerk stirbt aus oder wird ins Ausland verlagert. Wie das Handwerk des Metzgers z. B., diese Arbeit wird an große Betriebe ausgelagert, was natürlich Risiken mit sich bringt. Ein Monopol ist in der Lebensmittelproduktion immer gefährlich.“

Wir müssen kleine, mittelständige und Familienbetriebe unterstützen und das geht nur, wenn wir dort einkaufen, wo wir leben

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