Unsere Bauern:

Zu Besuch in Roodt

Christian Hahn

Ganze 156 verschiedene Kürbissorten baut Christian Hahn auf dem landwirtschaftlichen Betrieb an, den er von seinen Eltern übernommen hat. Von Hand werden die Kürbisse auf Bestellung geschnitten, gewaschen, getrocknet, verpackt und etikettiert. Der Großteil wird an die Supermarktkette Cactus geliefert, die Kunden können die Kürbisse im September und Oktober allerdings auch direkt auf dem Hof kaufen. Neben dem fest angestellten Mitarbeiter sind im Spätsommer und Herbst vier bis fünf Saisonarbeiter in der Kürbisernte beschäftigt. Zwei Mal in der Woche werden die Bestellungen für den Supermarkt zusammengestellt und ausgeliefert, das erfordert Planung und System.
Hinzu kommt die Arbeit bei den 60 Mutterkühen und den 60 Milchkühen. Das Fleisch verkauft Christian Hahn zum Teil über Selbstvermarktung (Babybeef und Rindfleisch).
Die Milch wird an die Arla-Genossenschaft geliefert. Neben der Fleisch- und Milchproduktion baut er Weizen, Gerste, Hafer, Triticale, Dinkel und Mais an sowie Eiweißpflanzen, um nicht so viel Eiweißfutter importieren zu müssen. Das Getreide wird zum großen Teil verkauft, der Rest wird an die Milchkühe verfüttert. Der Spelz wird ausschließlich für die Fütterung der Jungtiere genutzt. Ein weiteres Standbein des Betriebes ist die Energieproduktion über eine Fotovoltaikanlage und eine Biogasanlage, in der Christian Hahn Mitglied ist.
Der Landwirt liebt es, in der Natur, mit der Natur und für die Natur zu arbeiten, wie er es selber formuliert. 

„Ich kann draußen arbeiten und bin mein eigener Chef, egal wie viele Vorschriften von Oben kommen.“ Diese Vorschriften seien nicht immer arbeitserleichternd und als Landwirt werde man bei Preisverhandlungen wegen des Drucks auf dem globalen Markt gerne mal über den Tisch gezogen. Das alles macht ihm schon zu schaffen, doch die Arbeit in der Natur und mit den Tieren bereitet ihm nach wie vor Freude.

Warum lieber regional einkaufen?

„Saisonale Produkte aus der Region zu bevorzugen ist angesichts des Klimawandels wichtig. Für mich gibt es auch nicht auf der einen Seite die konventionelle und auf der anderen die biologische Landwirtschaft. Es gibt nur eine Landwirtschaft, die in der Region überleben können muss“, sagt Christian Hahn.

 „Die schönen Landschaften des Landes bestehen ja nur durch die Luxemburger Landwirtschaft. Wenn es die jemals nicht mehr geben sollte und wir alle Lebensmittel importieren müssen, dann wird es – überspitzt gesagt – teuer, diese Landschaften mit Hilfe von Angestellten des Staates zu pflegen. Die Vielfalt der Kulturen wird durch die Kaufentscheidung der Kunden bestimmt. Oft wird kritisiert, dass wir so viel Mais anbauen. Wenn hingegen die Nachfrage nach Hanföl oder Sonnenblumenkernen z. B. steigen würde, dann würde das eine Diversifizierung der Kulturen mit sich bringen.“

Biodiversität und Insekten schützen, das kann der Bauer nur, wenn der Kunde die Lebensmittel aus der Region schätzt und auch kauft.

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